wie´s auf Sardinien so war
12. Aug 2008 19:51übrigens wissen wir jetzt, dass der wal, den wir gesehen haben ein POTTWAL war.
soweit so gut, in Sardinien ist das wasser auch nass, der große unterschied zu Sizilien ist, daß die starken winde aus nordwest kommen. man hat es hier mit dem alten Mistral zu tun. auf seine rechnung gehen ein kaputtes vorsegel und meine liebgewonnene Antonio Strano- kappe aus Italien. um der aufklärung willen: Antonio Strano ist nicht etwa ein Mailänder modemacher, sondern der papa von Nicola, unserem schlosserfreund aus Catania. die haben die dinger zu hauf als werbegeschenke rumzuliechen.
das mit dem segel hat die Jule mitbekommen. die erste einer langen reihe von freunden. die uns im norden Sardiniens besucht haben. hat alles ganz harmlos mit einem besäufnis auf der Foxtrott angefangen. die Foxi ist das stolze schiff von Durino alias Hartmut dem Hessen. er fährt chartergäste durch die schönen und zahlreichen buchten von Sardinien. einmal waren es 6 Chinesen ohne kontrabass, dafür mit gitarre und einem beatels- und alles andere singenden frisch verheirateten mann namens Jon, der bis jetzt Europa nur durch den fernseher gesehen hatte. wir hatten viel spass und viel bier mit ihnen. auf jeden fall hatte sich am nächsten tag unser kater noch lange nicht verzogen, als wir in aller frühe von unserer boje ablegten um uns vor dem bezahlen zu drücken. wir wussten schon, daß es blasen wird und hatten uns nur eine kurze etappe in eine gut geschützte bucht ausgesucht. aber das es gleich soo blasen musste! unerhört. wir hatten paar mal böen bis windstärke 10 !! was das für landratten bedeutet müsst ihr euch selber irgendwie klarmachen, uns hat es eine spitzengeschwindigkeit von ganzen 10 knoten und anschliessend ein kaputtes segel beschert. Jule hat einiges mit uns mitgemacht, wir hatten aber auch viel schöne entspannte zeit aufm boot, oder Jule ?
danach kam Rene mit echt berliner weißwürschten und bestem süssem sempf dazu. zum glück ist Eva der spibaum auf den linken großen zeh gefallen. zu meinem glück war Rene dabei, der mich von dem mast, auf dem ich gerade mal wieder rumgeklettert bin, abseilen konnte. denn Eva musste erst einmal die überreste von ihrem fuß einsammeln und hätte mich einfach da oben hängen lassen. zum glück für Rene musste er nur eine sehr kurze und gutmütige sturmfahrt mitmachen, denn mit einem doppelt so großem zeh segelt es sich nicht, wie man zunächst denken sollte, doppelt so gut. um sich mit Evas schmerzendem fuss solidarisch zu erklären, hat sich Rene mindestens 40 mal am tag seinen kopf an ein und derselben ecke am niedergang angehauen. am 3. tag wussten wir nicht mehr, wer mit uns spricht, Rene oder seine beule. also haben wir uns einfach nur ultragemütliche buchten gesucht, und uns dem essen gewidmet. es gab die schon erwähnten weißwürscht, wunderbare selbstgespätzelte käsespätzle und viele andere exotischen dinge. die 4 tage mit ihm gingen jedenfalls viel zu schnell vorbei, und mit dem gleichen Easyjet, mit dem Rene wieder nach Berlin geflogen ist, sind ne stunde vorher Kathrin, Dan und Milan angekommen. wir sind das erste mal längere zeit zu fünft unterwegs. obwohl Milan erst 5 jahre alt ist, ist er keineswegs eine halbe portion. er hat sich als schiffsjunge sehr gut gemacht und immer wieder fleissig den anker hoch und runter gefahren, mir beim angeln geholfen und uns pflichtschuldig schon früh morgens aus dem bett geholt um einen neuen tag zu beginnen, damit wir auch ja nichts tolles verpassen. Kathrin, Dan, Eva und ich haben lange die vor- und nachteile einer dritten portion eis diskutiert während Milan wie hypnotisiert daneben saß und schleckte. auch sonst haben wir uns einen flexiblen und schönen strandurlaub gegönnt. aahhhhhh.... zum ersten mal so richtig entspannend. die highlights waren liegestühle und sonnenschirme, italienisches karaokeprogramm in der hafenbar, einen abend aufm rummel und Dan, der es geschafft hat 10 tage lang nicht auf unser - zugegebenermassen heikles - klo zu gehen. zum abschied haben es Kathi und Dan in Olbia tatsächlich geschafft, uns ein erstes mal “cozze“ zu kredenzen, was eine italienische spezialität ist und übersetzt miesmuschel heisst.
dann gab es noch einige immerwiederkehrende abschiedsparties auf verschiedenen booten, mit Durino und seiner freundin Agnes, Dirk, dem skipper der Yavanna, den wir in der Karibik wiedertreffen wollen, und natürlich mit Giuseppe. der hat uns nämlich am ersten tag als wir in Olbia angekommen sind unter die arme gegriffen und uns in die zona industriale gefahren um ersatzteile zu besorgen, hat uns ausserdem ein vortreffliches sonnendach fürs boot geliehen und Evas fuß zum arzt gebracht. hoffentlich sehen wir sie alle, und auch die, die wir sonst noch so kennengelernt haben irgendwann wieder.
das könnte jetzt noch ewig so weiter gehen, aber die see ruft und wir müssen weiter.