die Wunderwelt des Salto Angel (hoechster Wasserfall der Welt)

von börni 22. Okt 2009 19:35

zu zehnt brechen wir bei sonnenaufgang mit einem speedboot(40 minuten mit atemberaubenden 60 knoten) auf zu der nächstglegenen strasse in Bocca Uracoa. dort stehen drei taxis bereit, die uns auf die 2,5 stündige rasante fahrt in die stadt Ciudad Bolivar und ihrem flughafen mitnehmen. wir verteilen uns auf zwei 6-sitzige Cesnas und sind froh, daß wir die klapperkiste nicht auch noch selber fliegen müssen. eine weitere stunde und wir sind wieder mal an einem ort, zu dem keinerlei verbindung mit dem auto möglich ist. es folgt ein kurzer trip mit einem touristenfrachttraktor von der landebahn in dem dorf Canaima (die indianische gottheit des bösen) zu dem boot, das uns den Rio Carrao und den Rio Shurun hinauf zu unserem nachtlager bringt. das ist ganz in der nähe des Salto Angel, der sich vom "gipfel" des tafelberges Auyan-tepui bis zu seinem fuss 1000 meter in die tiefe stürzt, der höchste wasserfall der welt ist, und erst 1935 von der westlichen welt entdeckt wurde. hört sich sehr magisch und abenteuerlich an und war in der tat sehr ereignissreich. wir sind 4,5 stunden zu acht plus drei helfern in einem riesigen wildwasser-einbaum und 50 ps durch stromschnellen und seichtes wasser flussaufwärts gefahren, daß man sich nur wundert was alles möglich ist auf dieser schönen welt. wir schlafen in hängematten und wandern am nächsten tag zum aussichtspunkt und einer badegumpe die leider nicht direkt am fusse des falls liegt. und doch überblickt man den ganzen majestätischen wasserfall, badet dabei in einem köstlich erfrischenden gebirgswasser, das nur etwa eiskalte 25 grad hatte, kommt sich winzig klein vor und macht sich allerhand gedanken über naturgottheiten.

das waren spektakuläre drei tage. zum ersten mal: -mit 110 kmh auf dem wasser unterwegs gewesen; -mit einer winzigen cesna geflogen; -stundenlanges river-rafting mit selberanpacken bergauf und bergab; -den höchsten wasserfall der erde gesehen, der je nach regenquantum viel bis sehr viel wasser führt; -eine spanische touristin, die nicht schwimmen konnte und von der strömung ins tiefe wasser gezogen wurde, rausgefischt, zusammen mit ihrem fetten alten, der sich die seele aus dem leib geschrien hat; -die grösste ameise der welt gesehen, deren stich 24 stunden zum umfallen weh tut, und deshalb auch so heisst; -eine tigerameise und viele andere bemerkenswerte dinge gesehen und erlebt, für die mir, um sie hier alle zu erwähnen jetzt jedoch die musse fehlt. jedenfalls echt spitze alles in allem. der rückweg war ein bisschen mühsamer, mit langen streitereien mit unserem taxifahrer, bis wir dann schliesslich ein anderes taxi aufgetan haben, aber so spät dran waren, daß wir natürlich unser bootstaxi verpasst haben, weil das im dunkeln nicht fahren kann. so sitzen wir die ganze nacht in Bocca Uracoa auf der strasse, beobachten, wie um 5 uhr morgens der markt, der nur einmal im monat stattfindet, aufgebaut wird und warten auf unser boot, das wir dann natürlich nochmal bezahlen müssen. erschöpft und glücklich am boot angekommen gönnen wir uns ein paar ausgezeichnete caipis in der Orinoco Delta Lodge, quatschen viel mit James, dem barmann und gehn sehr früh schlafen.

ein kleiner Sprung, ein gosser Kontinent

von börni 22. Okt 2009 19:24

eva ist endlich wieder da, trara! jetzt kann die reise weiter gehen!

wir tragen säckeweise plunder und proviant zusammen, von dem wir denken, daß wir ihn auf unserem nächsten trip brauchen werden. der abschied aus Trinidad fällt ob unser inzwischen reichen abschiedserfahrung recht trocken und zügig aus, dafür werden uns diesmal bei dem gedanken an das, was kommen wird, die augen feucht. wir richten unseren wässrigen blick weiter richtung süden, lichten den anker und fahren nach Venezuela. bald werden wir zum ersten mal in unserem leben den südamerikanischen kontinent erblicken. um genau zu sein fahren wir die Warao-Indianer besuchen, die im delta des Orinoco beheimatet sind und warscheinlich mit recht behaupten die wahren ureinwohner Venezuelas zu sein. ein seitenarm des Rio Orinoco ist der Cano Manamo, der fluss, den wir für unsere reise ausgesucht haben. er führt unglaublich viel gelb-braunes wasser und ist der einzige der seitenflüsse der nicht schiffbar mit dem Orinoco verbunden ist. und doch ist das gebiet so weitläufig, daß man sich darin verlieren könnte. der Orinoco selbst meandert auf 2700 km länge quer durch den süden Venezuelas und ist den grössten teil schiffbar, bis zu den kaum erforschten tiefen der Sierra Parima an der grenze zu Brasilien. das delta spreizt sich in 80 grösseren Canos und ungezählten kleinen wasserkanälen auf 40.000 quadratkilometer dem meer entgegen und ist ein riesiges areal, das von der ausdehnung nur noch vom Amazonasdelta übertroffen wird. Warao bedeutet übersetzt "Bootsleute", was meiner meinung nach kein treffenderer name sein könnte. sie scheinen mit ihren recht kurzen beinen und enorm muskulösen oberkörpern genetisch genau auf ihre einbäume abgestimmt zu sein, so daß man sich fragt was zuerst da war, die Warao oder ihre kanus, die dort die einzigen forbewegungsmöglichkeiten sind. denn der dschungel, der überall bis an die flussufer wuchert, ist wegen dem schlammigen boden und ungezählten pflanzen zu fuss kaum durchdringbar und lässt obendrein noch nicht mal platz für adäquaten lebensraum. die häuser und dörfer der indianer stehen auf in den schlick am flussufer getriebenen pfählen und sind durch stege miteinander verbunden. sie bestehen ausschliesslich aus einer holzplattform mit einem palmwedelgedeckten dach auf pfählen, wände und türen gibt es nicht. 3 bis 4 hütten bilden bereits ein dörfchen und die einzige möglichkeit seine beine zu gebrauchen besteht darin, den steg von dem einen bis zum anderen ende des in der regel winzigen dorfes zu spazieren. für einen fussballplatz oder so etwas gibt es dort keinen platz. dafür schwimmen und tauchen die kinder ab 2 jahren wie delfine und paddeln in ihren kinderkanus mit winzigen kinderpaddeln beachtliche strecken schon ab schätzungsweise 3 jahren, verpassen dann die schule, kriegen kinder und gründen familien ab 14. es gibt leider nur wenige schulen, einer davon haben wir einen grossen globus gespendet. typische jugendliche sieht man so gut wie nicht. sie vewandeln sich nach der pubertät sehr schnell in erwachsene, die dann mit dreissig an fünfzigjährige erinnern. so scheint es mir jedenfalls. das alles beeinträchtigt aber in keinster weise ihre freundlichkeit und den frieden den sie ausstrahlen. die alleinstehenden Hütten am ufer der kleinen und grossen Canos erinnern stark an den berühmten stall von betlehem, denn ihr lebensstil hat sich in den letzten paar tausend jahren wohl kaum geändert. mit ihren grossen familien (5 bis 10 kinder pro familie) leben und essen sie von dem, was der fluss oder der wald hergeben. die einzigen gegenstände, die sie nicht mehr selbst anfertigen, sind pfannen und töpfe, kleidung und wenige werkzeuge wie macheten und äxte. die meisten familien haben inzwischen allerdings schon einen aussenborder von Chavéz gespendet bekommen, was das vortschrittlichste in ihrem leben darstellt und natürlich treue anhängerschaft nach sich zieht. ausser hängematten haben sie so gut wie keine möbel und hängen ihre paar habseligkeiten unterm dach auf. häuser und boote sind einfach im aufbau geblieben und werden häufig gewechselt, sozusagen "halbnomadisch". geld spielt noch keine grosse rolle, dafür lieben sie den tauschhandel,und kommen uns häufig besuchen um ihre kunstobjekte, flechtwerk und lebensmittel einzutauschen. hier kommen die tüten die wir in Trinidad gepackt haben voll zum einsatz. wir haben kleidung, werkzeuge und nägel, angel- und nähzeug, stifte und papier, lebensmittel und überaschungen für die kinder mitgebracht. aber das erst mal als allgemeiner hintergrund.

unsere erste nacht in venezuela verbringen wir in einer kleinen "stadt" namens Pedernales, die direkt an der flussmündung liegt, vor anker. unsere ersten schritte auf dem neuen kontinent führen uns zur polizeistation um uns anzumelden. das war für die nächsten wochen mehr oder weniger die einzige tat, die an unsere zivilisiert verkommenen pflichten erinnert. alles was danach kam war weit weit weg von supermärkten, discotheken strassen und strom. nur Chavéz´ regierungpropaganda ist selbst in den winzigsten dörfern zu finden. irgendwie waren wir ganz froh über die zwei tschechischen boote, die ein tag nach uns ankamen. mit ihnen als begleitung fühlten wir uns jedenfalls sicherer, schon allein als hilfe, falls wir die Kismet irgendwo in den schlamm setzen und alleine nicht mehr herauskommen sollten. aber wir stellten bald fest, daß das die einzige gefahr im Cano Manamo ist, denn die Warao sind äusserst friedliche und repektvolle menschen. was wichtige eingenschaften für ein volk sind, das ohne wände und türen lebt, die sie voneinander trennen. wir fühlen uns fast so puristisch wie Lope de Aguirre, der "fürst der freiheit" und der "zorn gottes" auf seinem floss auf der suche nach El Dorado, nur daß wir nicht vorhaben uns gegenseitig zu erschlagen. wir ankern 2 tage südlich der Ibisinsel, die, wie schon der name vermuten lässt, die heimat der in einen feuerroten farbtopf gefallenen ibsisse ist. sie kommen zur abenddämmerung in einer langen reihe angeflogen, und bevölkern zu tausenden die insel. sie verwandeln innerhalb einer halben stunde die kommplet grüne insel in eine rot-grüne regierung... ähh insel; wie ist das bei uns daheim eigentlich zur zeit so von den farben her? ist unser neuer bundeskohl immer noch der herr schröder ? naja,......die farbe der vögel ist jedenfalls so intensiv, daß man augenblicklich lust auf kirschkuchen bekommt. die Tschechen von der Blue Lady fangen dort einen riesigen Wels, den die Warao Lau Lau nennen, und wir fangen uns einen ganz beachtlichen kater an bord ihres schiffes ein.
mit unserem holprigen spanisch gelingt es uns mit einheimischen dschungeltouren zu arangieren und bekommen einige interessante hintergründe zu sehen und zu hören. highlight ist eine nachttour zum krokodile schauen. zuerst sieht man nur die im taschenlampenlicht leuchtenden augen. die krokos (auf warao durumdurum oder babas genannt) bleiben wie erstarrt am fleck, sobald sie geblendet werden, und so können wir uns ihnen ohne probleme nähern. unser guide fängt mal eben ein baby-caiman von ca. 60 cm länge und gibt ihn uns zum streicheln in die hand. das alles ist von dem schaurigen gesang der brüllaffen begleitet, die tag und nacht in intervallen lautstark ihre reviere verteidigen. aussehen tun sie nicht wie sie klingen - sie sind klein, süss und rot. die zeit vergeht wie im flug, nach 2 wochen sind unsere stauräume im boot schon bis zur oberkante vollgestopft mit diversen körben, perlenketten und schnitzereien. nicht, daß wir all das zeug dringend brauchen würden, i wo, aber wer kann schon nein sagen, wenn einen riesige schwarze knopfaugen unschuldig und erwartungsvoll anblicken, während in den kleinen händchen irgendwelche körbchen baumeln.... von der freude in den gesichtern ganz zu schweigen, nachdem sie im tausch ein paar stifte, käppis oder ähnliches bekommen haben.

irgendwann erreichen wir die Orinoco Delta Lodge, die so etwas wie ein dschungelcamp ist. wir geniessen eine reihe vorzüglicher caipis und quatschen viel mit James, dem barmann. für die nächsten tage lassen wir unsere drei schiffe in seiner obhut, denn die neugier lockt.

cariacou regatta 2009

von börni 25. Aug 2009 15:23

carriacou regatta the movie by kismet studios

immm august neunzehnhundertzweitausendneun, ging es rund um die ganze insel rum. ich glaube ich erwaehnte es schon mal irgendwo, so ne ereignis / regatta woche auf carriacou. und natuerlich geht das nicht ganz ohne bayrischen beistand. kismet war leider nicht dabei, so kam es, dass ich auf verschiedenen booten als ein stueck crew mitgefahren bin. das erste rennen bin ich auf einem sehr schnittigen, schnellen schiff mitgesegelt, auf dem ich auch von grenada nach carriacou hochgefahren bin. doch die wege trennen sich gelegentlich, und so ziehe ich auf Daves trawler um. beim zweiten rennen hab ich auf einem riesigen schoner ausgeholfen. das dritte rennen hab ich mir von aussen angschaut doch bei der party danach war ich wieder voll dabei.

carriacou regatta from bernhard königshöfer on Vimeo.

die sauerei

von börni 17. Aug 2009 16:35

es war einmal auf HOG ISLAND

wir haben 3 tage lang aus irgendwelchen fundstuecken den grill gebastelt! dann nur 8 stunden lang gekurbelt und hinterher mindestens ebensolange gefressen. war ein harter aber guter tag, .............

Untitled from bernhard königshöfer on Vimeo.


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