der sonne hinterher

von börni 26. Okt 2008 18:28

irgendwann dann, ich glaube es war in der früh, ging es los. 7 tage und 6 nächte waren wir unterwegs. wir waren aber nicht alleine, denn betti blue und don antonio sind auf ihrer stolzen cassiopeia nebenher gesegelt. zumindest die ersten paar stunden (die drei hatten wir zum ersten mal in almeria getroffen und sind ihnen dann in ceuta und mohammedia wieder begegnet). das mit dem segeln geht inzwischen schon irgendwie und doch sind wir die langsamsten weit und breit . denn als wir dann das nächste mal von betti und anton hörten, waren sie mit 1 ½ tagen vorsprung schon längst auf lanzarote angekommen. dafür haben wir nicht weit von ihrem hafen entfernt eine 75 cm lange zahnbrasse gefangen und sind nonstop weiter nach gran canaria gefahren. insgesamt immerhin 600 seemeilen.

war ne runde sache, haben die atlantikdünung gespürt, ungefähr 4 ca. 8 meter lange orkas gesehen und sind noch nichtmal unterernährt oder mit schlafmangel angekommen.

gross kanarien !!!

las palmas war unsere erste station, und dann waren wir in las palmas und in las palmas und in las palmas. zwischendurch ist eva endlich aus münchen zurückgekommen, und ich bin mit ihr ein paar tage in einem kleinen kastenmobil um die insel gefahren, während felix auf das schiff aufgepasst hat. ach wie schön ist es wenn die welt sich dreht, aber die konstanten im leben sind so wichtig wie die schienen einer eisenbahn. denn zürück auf m boot sehn wir die cassiopeia gegenüber an ihrer muring zerren. schöne sache, gehen gleich rüber und diskutieren bis spät in die nacht die misstände unserer politik, und ob die menscheit ohne bier überleben könnte.

wie es aussieht fahren wir noch nach gomera usw. und dann ein paar tage vor betty und anton über den atlantikkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk.

ich meld mich dann nachher!

hallo marokko

von börni 26. Okt 2008 18:20

ceuta heißt das bisschen spanien auf dem afrikanischen kontinent und ist der eingang zur strasse von gibraltar!
dort gab es die besten tapas die wir jemals in unserem ganzen noch viel zu kurzen leben bekommen hatten, und ne ruhige marina für uns. die hatten wir aber auch nötig, denn die fahrt dorthin war nicht einfach. wenn man sich an zuhause und an den hektischen teil der welt erinnert, dann könnte man unsere leistung auf dieser fahrt als ein richtiges stück arbeit bezeichnen. wir sind gegen 7 windstärken und ca. 3 knoten gegenströmung auf die berüchtigte meerenge zugesteuert und mußten einen riesigen umweg in kauf nehmen um irgendwann viel zu spät anzukommen.

soweit so gut, wir haben zwei tage lang alles wieder in ordnung und trocken gemacht, und weitere zwei tage einfach viel zuviel getrunken. das war auch richtig wichtig, denn wir mussten schließlich abschied vom schönen mittelmeer nehmen, und uns auf die angeblich so schöne lange atlantikwelle einstellen.

mit nebel im genick geht unsere nächste etappe nach marokko. genauer gesagt nach casablanca, doch dort angekommen erfahren wir über funk, dass wir mitten in der nacht 10 meilen zurück nach mohammedia fahren müssen, weil es nur dort liegeplätze und eincheck- möglichkeiten für uns gibt. war aber ganz gut wie es war, die zöllner sind ganz ohne schiesseisen an bord gekommen und haben uns gut behandelt. so wie die meisten anderen marokkaner auch. ganz unglaublich, einige haben uns angesprochen nur um uns willkommen zu heißen, ganz ohne nach einem kleinen geschenk zu fragen. die frauen sind nicht alle streng verschleiert, und einige männer haben uns erklärt, dass sie, obwohl sie als muslime aufgewachen sind, keineswegs bomben werfen müssen um glücklich zu sein. von dem was wir in mohammedia, casablanca, marakesch und im zug dazwischen gesehen und gehört haben, kann ich das nur bestätigen. marokko und afrika im allgemeinen hat jedenfalls lust auf mehr gemacht,....irgendwann.

viele bilder sind es nicht, aber ich hoffe ihr könnt s euch ein bisschen vorstellen.

UND DANN

von börni 10. Sep 2008 11:58

wer is eigentlich superjango ???

am 14. aug ist dann felix, mit großen zielen nach Menorca an bord gekommen. Er kommt mit bis zu den Kanaren, und dann über den Atlantic. Eva braucht nämlich ein kurzes päuschen vom bötchen, und kommt dann immer mit dem flieger hinterher. das heißt wir haben mal wieder viel zu tun. diesmal nich am schiff sondern am Felix, er muss lernen, lernen, popernen. wir sind ja jetzt auch schon ca. zwei jahre unterwegs, und all das was wir in der zeit gelernt haben muss er jetzt in ein paar wochen können. denn bald, ja viel zu bald steigt die Eva aus, und dann gibt es nur noch ihn, mich und das meer. gott sei dank wird nach einer woche die schulung durch meinen Vater ergänzt, den wir nach einer guten woche auf Mallllorca abholen. übrigens Malle ist nicht so hässlich wie man glauben sollte, und der ballerman ist keineswegs so cool wie uns der fernseher sagt. aber das nur so nebenbei. mit Eva, Felix, Papa und der alten Kismet segeln wir dann an Ibiza vorbei nach Formenterra. von dort aus weiter nach Andalucien, und finden dort in Almaria einen hübschen hafen in dem es sich über eine woche aushalten lässt. wir mieten uns ein auto und fahren ein bisschen kucken. ein bisschen dort, ein bisschen mehr in Granada und noch ein kleines bisschen hier. und dann am 04.09.08 PASSIERT ESSS !! ich bringe Eva und meinen Vater zum flughafen in Malaga und fahr ahnugslos nach hause zum boot, und stelle fest, die Eva is ja gar nicht mehr da. sehr große schade. aber irgendwie muss es ja weiter gehen. die erste fahrt mit Felix alleine führt uns ins 130 seemeilen entfernte Marbella, ganz kurz vor Gibralta. die fahrt war gut, hatten viel wind und eine kurze zeit lang sogar zu viel. Delphine kamen tags und nachts und wollten schon gar nicht mehr gehen fast als ob sie uns irgendwas verkaufen wollten.

ich bin jetzt sehr gespannt, noch 40 meilen zur meerenge. wir wollen zu der Spanischen Enklave in Marocco, und dann verlassen wir das Mittelmeer.

nach MALLE !

von börni 12. Aug 2008 19:55
ein hai ist hungrig

wir wollen nach Menorca, ein fleckchen erde aus der inselgruppe der MALLE-diven.

als erstes wasser- und dieseltanks voll machen, und dann fahrn fahrn fahrn. mal ein paar zahlen : für 250 seemeilen direkten weg von Cannegione nach Mahon haben wir in 72 stunden 297 seemeilen im zickzack durch das Mittelmeer zurückgelegt. relativ wenig umweg wenn man bedenkt, dass wir recht oft gegen den wind an kreuzen mußten.

recht viel mehr gäbe es von dieser überfahrt eigentlich auch nicht zu erzählen, und wir haben aus verzweiflung schon fotos von unseren gelungenen spaghetti gemacht, damit wir euch von den highlights der fahrt berichten können. aber da passierte dann doch noch was: am letzten tag unserer fahrt ist doch tatsächlich ein 85 cm langer thunfisch so dumm gewesen, in den mit einem plastikpolypen verzierten angelhaken zu beißen, den wir hinter uns hergeschleppt haben. es war das erste mal, daß wir einen fisch während der fahrt gefangen haben. wir haben schon nicht mehr daran geglaubt, daß es wirklich funktioniert. aber das ganze war nicht nur für uns ein atemberaubendes erlebnis, denn auch ein HAI fand dieses spektakel hochinteressant. entweder war ihm einfach nur wahnsinnig langweilig, oder er dachte, daß er vielleicht einen happen abbekommt. jedenfalls hat er sich den kampf ’thunfisch gegen haken’ aus nächster nähe angeschaut, und ist immer wieder aus den unergründlichen tiefen des meeres in unser blickfeld geraten. wir hätten sogar unser abendessen für einen kampf ’thunfisch am haken gegen hungrigen hai’ eingetauscht und vielleicht am schluss sogar den hai an der angel gehabt. denn wie ja jeder weiss, mit grossen fischen fängt man noch grössere. aber der hai hat sich rechtzeitig an ein besseres klima irgendwoanders erinnert und ist ohne noch für ein foto zu posieren von dannen gezogen. ich weiss leider nicht seinen vollständigen namen weil ich in Latein nie sonderlich gut war. aber was ich weiß ist, daß er irgendwas zwischen 1,50 und 2 metern lang war, tolle kühlrippen links und rechts vom nacken hatte, und daß ich nicht mehr auf offenem meer ins wasser gehe. glaub ich zumindest.

wie dem auch sei, wir sind gut eines donnerstags morgen in dem ’fjord’ von Mahon auf Menorca angekommen, und nicht eine minute zu früh. in der folgenden nacht kamen erste starkwindböen die den ganzen nächsten tag angedauert haben, und vergeblich an unserem anker zerrten.

wenn ihr gute thunfischrezepte habt, dann schreibt doch mal. es ist nicht einfach sich tagelang mit dem besten vom besten vollzustopfen, und dabei kreativ zu bleiben!


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