hin und wieder zurück, die geschichte einer bootsreperatur.

von börni 30. Apr 2009 17:42
wie

Trinidad info,

der eigentliche name der Arawak Indianer lautet IERE, das land der Kolibris. sie ist eine der grössten ostkaribischen inseln. die Spanier bauten dort tabak an, was heute durch den ölabbau ersetzt wurde. ausser den heutigen ölgangstern gibt es auch jede menge andere raudies, die sich um die drogen aus dem nahegelegen Venezuela prügeln. was unter anderem dazu geführt hat, dass allein in den ersten 2 monaten diesen jahres an die 100 leute der insel bevölkerung, die aus 40% afrikanern, 40% indern und den restlichen 20% aus chinesen und ein paar südamerikanern besteht, abgeschosssen wurden. natürlich hauptsächlich in der hauptstadt Port of Spain und da in den ghettos, wo ganz nach amerikanischem kinovorbild strassenkämpfe ausgetragen werden. wir haben gottseidank nur ausgesprochen freundliche und fröhliche leute getroffen, die es dort auch in hülle und fülle gibt, wofür auch der berühmte und bunte karneval ein beweis ist. die meisten leute verstehen hier eine ganze menge vom gemütlich rumhängen, rum trinken und witzchen machen, das allgemein als liming bezeichnet wird. von weihnachten an bis lange nach den faschingstagen trägt der durchschnittsinsulaner seine mundwinkel um weitere 2 cm höher als normal.

wie und wann:

anfang februar haben wir unseren anker vor Hog Island hochgeholt und festgestellt. dass er tatsächlich immer noch da war. bei der gelegenheit sind wir gleich mal 80 meilen richtung süden gefahren. Trinidad hiess unser ziel. Trinidad ist nicht nur eine wunderschöne, sehr regenwaldige insel, sondern auch die werft der karibik. dort haben wir das boot (wieder mal) aufs trockene geholt, sandgestrahlt, gestreichelt und (wieder mal) neu angemalt. zwischendurch war zum glück noch genügend zeit um sich den dortigen legendären, berühmt berüchtigten karneval aus der nähe an zu sehn. kurzer überblick : wer schon mal in berlin auf einer stassenparade war, beeindruckt dieses spektakel nicht sonderlich. man sieht zwar tolle kostüme, aber spätestens nach einer stunde hat man sich daran satt gesehen ( weil alle ähnlich, abgesehen von ein paar wirklich spektakulären kostümen, die aber nur auf der bühne gezeigt und prämiert werden und für die strasse zu schade sind und viel zu gross), genau wie an den muskelbepackten halbnackten männern, und den aufregend kurvigen fast ganz nackten frauen. von der eintönigen musik gar nicht zu reden. ein wirklich nicht sehr wohlhabendes land, in dem sich 4 coole dj`s um die drei cd´s, die auf einem wagen zu finden sind schlagen müssen. die sie dann auch noch zu unserem entsetzen, jedoch dem anschein nach zur freude der meisten anderen, mit den restlichen 45 wagen teilen müssen. um nicht ganz ins negative abzugleiten muss man ihnen zugestehen, dass es wenigstens unheimlich laut war, meistens sogar lauter als die lautsprecher hergegeben haben.

auch dort haben wir nette bekanntschaften gemacht, denen wir hoffentlich bald wieder über den weg segeln. schweren herzens trennen wir uns auch von einer kleinen babykatze, beinahe hätten wir sie als bordkatze auf der Kismet angeheuert.

Fruehlingsgefuehle mitten im winter !!!

von börni 30. Apr 2009 17:42

Grenada info,

ein 34 mal 19 kilometer großes stückchen paradies. die besonderheiten sind Rogers Bar ( mehr dazu später ) und die muskatnuss, für die die insel berühmt ist. Grenada gehört nicht nur weltweit zu den bedeutensten muskatproduzenten, sondern gilt auch wegen der nelken, dem süssen zimt, dem cacao und anderen düften allgemein als gewürzinsel. aber schon allein mit dem muskatbaum lassen sich die nöte grenadas fast vollständig beheben: die aprikosenähnliche frucht platzt auf wenn sie reif ist. im inneren liegt die von der wachsartigen muskatblüte eingehüllte nuss. die nicht essbare schale findet beim strassenbau verwendung, mit dem fruchtfleisch werden lebensmittel konserviert, die blüte als gewürz verarbeitet, die nuss als medizin, zum kochen und, als allerwichtigstes, zum würzen des legendären rum punsches benützt.

und nun zu unserer geschichte,

ein paar tage nach meinem geburtstag ging es also auf nach Grenada ( ursprünglich von den indianern Camahogne genannt ). ein hübsches inselchen, das nach der spanischen stadt benannt wurde ( Kolumbus lässt wieder mal grüssen ). eigentlich heissen so ziemlich alle karib inseln irgendwie spanisch oder nach irgendwelchen heiligen und klosterbergen. die namen alleine schaden zwar nicht wirklich, aber die ursprünglichen indianischen namen wären origineller und in jedem fall echter gewesen. nur kurz zur überfahrt: ich glaube das war eine der wildesten fahrten die wir je hatten. eine einzige nacht aber eine sehr lange, und das, obwohl wir wie ein pfeil von einer bogensehne geschossen durch die stürmische see glitten. aber wir wurden für unsere ausserordentliche tapferkeit belohnt. gleich der zollbeamte, bei dem man auf so ziemlich jeder insel vorsprechen muss, hat uns im namen ganz Grenadas mit den worten willkommen geheissen: „now you are in paradise land, you can go wherever you want !“ gesagt getan --------------- wir haben ein paar bier mit den ersten segelnden Italienern, die wir ausserhalb Italiens getroffen haben, getrunken; versucht, unsere schon wieder etwas hart gewordenen italienisch brocken etwas zu verflüssigen, um dann, nach einigen schönen tagen, ein paar buchten weiter unsere heimat in der neuen welt zu finden!!! HOG ISLAND ist eine kleine unbewohnte insel umzogen von mangroven und sandstränden und man ist von den vorgelagerten riffen vor lästigen wellen am ankerplatz geschützt. ganz unbewohnt ? nein, nicht ganz ! unter den baumkronen findet man ein kleines bambushüttchen........... Rogers bar !!! er kommt fast jeden tag mit seiner pyroge aus dem nahegelegenen dörfchen gefahren, um rechzeitug zum sundowner kaltes bier und rum punsh.zu verkaufen. sonntags gibt es barbeque mit miess gemixter live band und ner menge spass. man trifft dort viele leute. einheimische und auch ne menge segler aus aller herren länder. manche von ihnen ankern dort schon seit jahren oder kommen zumindest immer wieder zurück, so wie wir wahrscheinlich auch. mit ein bisschen fantasie könnte man es als eine schwimmende wagenburg beschreiben, das einzige was fehlen tut sind die bunten kleider. lange rauschebärte, -haare und -zigaretten sind aber doch eindeutige gemeinsamkeiten. wie auch immer, jedenfalls haben wir dort ausserordentlich nette leute getroffen und in den paar wochen, die wir da waren, öfter am strand gegrillt und gefeiert als in den letzten 40 jahren.

wir sind schon noch da!

von eva merker 15. Apr 2009 17:00

es stimmt schon, wir sind ein wenig faul gewesen. aber schliesslich hatten wir seit anfang maerz pausenlos besuch und waren als reisefuehrer und animateure vielbeschaeftigt. heute haben mama und tante barbara das schiff verlassen (schnief!) und wir werden uns mal wieder unserem tagebuch widmen. also, bleibt dran, es kommen bald neue fotos von palmenstraenden und freundlichen gesichtern!

wer bitte ist strunkel?

tobago

von börni 9. Jan 2009 21:22

tobago ist klein und süss, genau wie die schildkröten, rochen und friedlichen haie, die das riff neben uns bewohnen. an land sind auch alle ganz lieb und friedlich, stehen auf schnittige flammenmotive an ihren autos und auf riesige lautsprecher, nicht nur in den autos sondern am besten ueberall. so hört sich zum beispiel ein kleiner cd- und kassettenstand an der strassenecke von weitem wie ein 3 tage dauerndes reaggefestival an. natürlich geht es auch hier nicht ohne landsleute. gleich am ersten weihnachtsfeiertag werden wir auf ein nachbarschiff zu dampfnudeln mit vanillesosse und punsch eingeladen.. ein paar tage später holen uns Tony und Joe mit ihrem hund Lucky zum grillen ab. wir fahren nach nomansland, eine landzunge vor einer lagune mit wunderschönem einsamen strand unter sehr dekorativen palmen und mit mangroven im hintergrund. da geraten wir dann in eine dionysische geburtstagsparty einer grossen gruppe einheimischer, und werden nach allen regeln der kunst abgefüllt.

natürlich wollten wir noch mehr von der insel sehen als die strände und riffe, deshalb haben wir uns für 3 tage einen roller gemietet und sind losgedüst. regenwald, einsame buchten, dörfer auf pfählen mitten im dschungel, knallbunt angemalte hütten, vögel, fische und blumen, erfrischende wasserfälle und noch vieles mehr haben wir gesehen. einmal haben wir in charlotteville, einem kleinen fischerdorf an der piratenbucht übernachtet und am nächsten und letzten rollertag hatten wir dann natürlich noch eine panne. war aber halb so schlimm, der mann mit den rollern hat uns nach nur 5 stündigem warten einen ersatzgefährt vorbeigebracht und es konnte weitergehen. .
ist auf jedenfall mal gut angegangen hier in der karibik, es lässt nicht nur keine wünsche offen sondern auf noch mehr hoffen....

schaung ma a mal


SEITE 6 von 19
1
2
3
4
5
7
8
9
10
11
12