ein kleiner Sprung, ein gosser Kontinent

von börni 22. Okt 2009 19:24

eva ist endlich wieder da, trara! jetzt kann die reise weiter gehen!

wir tragen säckeweise plunder und proviant zusammen, von dem wir denken, daß wir ihn auf unserem nächsten trip brauchen werden. der abschied aus Trinidad fällt ob unser inzwischen reichen abschiedserfahrung recht trocken und zügig aus, dafür werden uns diesmal bei dem gedanken an das, was kommen wird, die augen feucht. wir richten unseren wässrigen blick weiter richtung süden, lichten den anker und fahren nach Venezuela. bald werden wir zum ersten mal in unserem leben den südamerikanischen kontinent erblicken. um genau zu sein fahren wir die Warao-Indianer besuchen, die im delta des Orinoco beheimatet sind und warscheinlich mit recht behaupten die wahren ureinwohner Venezuelas zu sein. ein seitenarm des Rio Orinoco ist der Cano Manamo, der fluss, den wir für unsere reise ausgesucht haben. er führt unglaublich viel gelb-braunes wasser und ist der einzige der seitenflüsse der nicht schiffbar mit dem Orinoco verbunden ist. und doch ist das gebiet so weitläufig, daß man sich darin verlieren könnte. der Orinoco selbst meandert auf 2700 km länge quer durch den süden Venezuelas und ist den grössten teil schiffbar, bis zu den kaum erforschten tiefen der Sierra Parima an der grenze zu Brasilien. das delta spreizt sich in 80 grösseren Canos und ungezählten kleinen wasserkanälen auf 40.000 quadratkilometer dem meer entgegen und ist ein riesiges areal, das von der ausdehnung nur noch vom Amazonasdelta übertroffen wird. Warao bedeutet übersetzt "Bootsleute", was meiner meinung nach kein treffenderer name sein könnte. sie scheinen mit ihren recht kurzen beinen und enorm muskulösen oberkörpern genetisch genau auf ihre einbäume abgestimmt zu sein, so daß man sich fragt was zuerst da war, die Warao oder ihre kanus, die dort die einzigen forbewegungsmöglichkeiten sind. denn der dschungel, der überall bis an die flussufer wuchert, ist wegen dem schlammigen boden und ungezählten pflanzen zu fuss kaum durchdringbar und lässt obendrein noch nicht mal platz für adäquaten lebensraum. die häuser und dörfer der indianer stehen auf in den schlick am flussufer getriebenen pfählen und sind durch stege miteinander verbunden. sie bestehen ausschliesslich aus einer holzplattform mit einem palmwedelgedeckten dach auf pfählen, wände und türen gibt es nicht. 3 bis 4 hütten bilden bereits ein dörfchen und die einzige möglichkeit seine beine zu gebrauchen besteht darin, den steg von dem einen bis zum anderen ende des in der regel winzigen dorfes zu spazieren. für einen fussballplatz oder so etwas gibt es dort keinen platz. dafür schwimmen und tauchen die kinder ab 2 jahren wie delfine und paddeln in ihren kinderkanus mit winzigen kinderpaddeln beachtliche strecken schon ab schätzungsweise 3 jahren, verpassen dann die schule, kriegen kinder und gründen familien ab 14. es gibt leider nur wenige schulen, einer davon haben wir einen grossen globus gespendet. typische jugendliche sieht man so gut wie nicht. sie vewandeln sich nach der pubertät sehr schnell in erwachsene, die dann mit dreissig an fünfzigjährige erinnern. so scheint es mir jedenfalls. das alles beeinträchtigt aber in keinster weise ihre freundlichkeit und den frieden den sie ausstrahlen. die alleinstehenden Hütten am ufer der kleinen und grossen Canos erinnern stark an den berühmten stall von betlehem, denn ihr lebensstil hat sich in den letzten paar tausend jahren wohl kaum geändert. mit ihren grossen familien (5 bis 10 kinder pro familie) leben und essen sie von dem, was der fluss oder der wald hergeben. die einzigen gegenstände, die sie nicht mehr selbst anfertigen, sind pfannen und töpfe, kleidung und wenige werkzeuge wie macheten und äxte. die meisten familien haben inzwischen allerdings schon einen aussenborder von Chavéz gespendet bekommen, was das vortschrittlichste in ihrem leben darstellt und natürlich treue anhängerschaft nach sich zieht. ausser hängematten haben sie so gut wie keine möbel und hängen ihre paar habseligkeiten unterm dach auf. häuser und boote sind einfach im aufbau geblieben und werden häufig gewechselt, sozusagen "halbnomadisch". geld spielt noch keine grosse rolle, dafür lieben sie den tauschhandel,und kommen uns häufig besuchen um ihre kunstobjekte, flechtwerk und lebensmittel einzutauschen. hier kommen die tüten die wir in Trinidad gepackt haben voll zum einsatz. wir haben kleidung, werkzeuge und nägel, angel- und nähzeug, stifte und papier, lebensmittel und überaschungen für die kinder mitgebracht. aber das erst mal als allgemeiner hintergrund.

unsere erste nacht in venezuela verbringen wir in einer kleinen "stadt" namens Pedernales, die direkt an der flussmündung liegt, vor anker. unsere ersten schritte auf dem neuen kontinent führen uns zur polizeistation um uns anzumelden. das war für die nächsten wochen mehr oder weniger die einzige tat, die an unsere zivilisiert verkommenen pflichten erinnert. alles was danach kam war weit weit weg von supermärkten, discotheken strassen und strom. nur Chavéz´ regierungpropaganda ist selbst in den winzigsten dörfern zu finden. irgendwie waren wir ganz froh über die zwei tschechischen boote, die ein tag nach uns ankamen. mit ihnen als begleitung fühlten wir uns jedenfalls sicherer, schon allein als hilfe, falls wir die Kismet irgendwo in den schlamm setzen und alleine nicht mehr herauskommen sollten. aber wir stellten bald fest, daß das die einzige gefahr im Cano Manamo ist, denn die Warao sind äusserst friedliche und repektvolle menschen. was wichtige eingenschaften für ein volk sind, das ohne wände und türen lebt, die sie voneinander trennen. wir fühlen uns fast so puristisch wie Lope de Aguirre, der "fürst der freiheit" und der "zorn gottes" auf seinem floss auf der suche nach El Dorado, nur daß wir nicht vorhaben uns gegenseitig zu erschlagen. wir ankern 2 tage südlich der Ibisinsel, die, wie schon der name vermuten lässt, die heimat der in einen feuerroten farbtopf gefallenen ibsisse ist. sie kommen zur abenddämmerung in einer langen reihe angeflogen, und bevölkern zu tausenden die insel. sie verwandeln innerhalb einer halben stunde die kommplet grüne insel in eine rot-grüne regierung... ähh insel; wie ist das bei uns daheim eigentlich zur zeit so von den farben her? ist unser neuer bundeskohl immer noch der herr schröder ? naja,......die farbe der vögel ist jedenfalls so intensiv, daß man augenblicklich lust auf kirschkuchen bekommt. die Tschechen von der Blue Lady fangen dort einen riesigen Wels, den die Warao Lau Lau nennen, und wir fangen uns einen ganz beachtlichen kater an bord ihres schiffes ein.
mit unserem holprigen spanisch gelingt es uns mit einheimischen dschungeltouren zu arangieren und bekommen einige interessante hintergründe zu sehen und zu hören. highlight ist eine nachttour zum krokodile schauen. zuerst sieht man nur die im taschenlampenlicht leuchtenden augen. die krokos (auf warao durumdurum oder babas genannt) bleiben wie erstarrt am fleck, sobald sie geblendet werden, und so können wir uns ihnen ohne probleme nähern. unser guide fängt mal eben ein baby-caiman von ca. 60 cm länge und gibt ihn uns zum streicheln in die hand. das alles ist von dem schaurigen gesang der brüllaffen begleitet, die tag und nacht in intervallen lautstark ihre reviere verteidigen. aussehen tun sie nicht wie sie klingen - sie sind klein, süss und rot. die zeit vergeht wie im flug, nach 2 wochen sind unsere stauräume im boot schon bis zur oberkante vollgestopft mit diversen körben, perlenketten und schnitzereien. nicht, daß wir all das zeug dringend brauchen würden, i wo, aber wer kann schon nein sagen, wenn einen riesige schwarze knopfaugen unschuldig und erwartungsvoll anblicken, während in den kleinen händchen irgendwelche körbchen baumeln.... von der freude in den gesichtern ganz zu schweigen, nachdem sie im tausch ein paar stifte, käppis oder ähnliches bekommen haben.

irgendwann erreichen wir die Orinoco Delta Lodge, die so etwas wie ein dschungelcamp ist. wir geniessen eine reihe vorzüglicher caipis und quatschen viel mit James, dem barmann. für die nächsten tage lassen wir unsere drei schiffe in seiner obhut, denn die neugier lockt.

Kommentare

collega paper am 2013-07-23 09:41:48

Ich bewundere Ihre Gedanken und Ihre Ausdrucksweise und legt es vor Leser ist wirklich etwas, das ich nach einer langen Zeit gesehen habe.


timberland pas cher am 2014-07-10 08:50:34

2 australiern, die noch ein bisschen jünger sind als wir und segelnderweise auf dem weg nach hause sind, und fallen uns wie es sich gehört, die besten wünsche lallend, pünktlich um 24 uhr in die arme. eine einsame rakete steigt etwas entfernt am himmel auf. und das wars auch. unser kater reicht für zwei tage und dann verabschieden wir uns leise von den kleinen antillen.


http://www.louisvuittonfrance.fr am 2014-09-30 04:54:10

und das wars auch. unser kater reicht für zwei


victoria secrets uk am 2014-11-28 09:24:37

das video kann man einfach schaun, wenn man anklickt und das richtige programm hat. realplayer zb.


http://www.revenus-a-domicile.fr am 2014-12-01 10:40:32

en, haben sich aber vorallem wegen der mangelnden Sicherheit vor Ort dagegen entschieden und umsegeln das Gebiet jetzt weiträumig.


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http://kismet-ahoi.weblo.gg/0/index_10.html


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schweren herzens trennen wir uns auch von einer kleinen babykatze, beinahe hätten wir sie als bordkatze auf der Kismet angeheuert.


http://www.yourtesdelarouvre.fr am 2015-07-07 08:53:51

thanksthanks


http://www.mavieacroquer.fr am 2015-07-11 03:40:38

beinahe hätten wir sie als bordkatze auf der Kismet angeheuert.


http://www.magasindecuisines.fr am 2015-07-30 06:07:54

mitte august segel ich dann nach Trinidad um Eva wiederzusehen und unseren nächsten trip vorzubereiten. aber davon wird noch nichts verraten !!! hoffentlich wird es für uns alle eine schöne überraschung................


http://www.brasserieborgeot.fr am 2015-08-03 09:23:12

Ich bewundere Ihre Gedanken und Ihre Ausdrucksweise und legt es vor Leser ist wirklich etwas, das ich nach einer langen Zeit gesehen habe.


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für die nächsten tage lassen wir unsere drei schiffe in seiner obhut, denn die neugier lockt.


http://www.bloodsnow.fr am 2015-11-02 04:24:25

mp ist. wir geniessen eine reihe vorzüglicher caipis und quatschen viel mit James, dem barmann


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schweren herzens trennen wir uns auch von einer kleinen babykatze, beinahe hätten wir sie als bordkatze auf der Kismet angeheuert.


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an der vielgeruehmten franzoesischen kueche.


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bald von land und leuten.


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thanks


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, ist fürs erste beeindruckend genug.


victoria secret uk am 2016-06-22 02:59:16

gross kanarien !!!


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