unsere irrfahrt durch die kanäle

von eva merker 28. Jun 2007 22:28

am 12. april erreichen wir Namur und somit die Maas. Namur ist ein schönes städtchen, hübsche kirchen, enge gassen mit gemütlichen cafes und umgeben von grünen hügeln. auf einem der hügel steht eine imposante festung, die wir am nächsten tag besichtigen. dann decken wir uns nochmal grosszügig mit proviant ein und gehen abends unser 1. bier auswärts trinken. am nächsten tag geht die fahrt auf der Maas los, immer richtung süden, dem mittelmeer entgegen. nach den hässlichen kanälen, die wir bisher größtenteils befahren haben, kommt uns die Maas wie ein verzauberter fluss in einer traumhaften märchenwelt vor. die landschaft ist einmalig schön, alles um uns ist grün und steht in voller blüte. der fluss schlängelt sich durch ein grünes tal in dem sich hübsche orte aneinanderreihen, in denen jedes stinknormale haus aussieht wie ein kleines schloss, mit vielen türmchen, erkern und verwachsenen gärten. dazu thronen auf vielen hügeln alte burgen, schlösser oder ihre ruinen.es ist wirklich unbeschreiblich schön hier und laut berichten soll die landschaft weiter südlich noch viel schöner werden. als wie am 3. tag auf der Maas in die 1. schleuse einfahren, trifft uns die nachricht des schleusenwärters wie ein schlag: dieser abschnitt des kanals ist für einen monat gesperrt! es gibt keine weiterfahrt nach frankreich auf diesem wege. wir können es nicht glauben und wollen es nicht wahrhaben. so lange sind wir durch industriegebiete gefahren und haben deren gestank eingeatmet, endlich haben wir den hässlichsten abschnitt der kanäle die auf unserer route liegen hinter uns gelassen. endlich hatten wir ein bisschen das gefühl von urlaub, und jetzt soll es nicht weitergehen? wir schauen in unsere karten. es gibt natürlich alternativen, andere wege um nach frankreich und weiter ins mittermeer zu gelangen. aber wir hatten uns so sehr auf genau diese schöne route gefreut. ausserdem war die aussicht, den gleichen trostlosen kanal von Namur bis Charleroi wieder zurückzufahren, nicht sehr erfreulich. und auch ab Charleroi gibt es laut karte nur industrie auf der strecke.abgesehen davon bedeutet es einen grossen umweg für uns, weil wir die kanalstrecke auf so grossem weg umfahren müssen, dass wir erst im unteren drittel frankreichs wieder auf die ursprüngliche route stossen werden. aber da gibt es nun mal keine andere lösung, da müssen wir durch. nur um ganz sicher zu gehen, dass wir den schleusenwart auch wirklich richtig verstanden haben, bittet Börni Anne, eine französische freundin, bei den zuständigen behörden anzurufen und sich nach der richtigkeit dieser information zu erkundigen. die darauffolgende bestätigung hätten wir llieber nicht hören wollen: der kanal wurde an genau dem tag gesperrt an dem wir dort ankamen! wären wir also nur einen tag eher da gewesen, hätten wir ihn noch passieren können!! es ist wirklich nicht fair. wir haben genau 2 tage verloren, weil wir erst wegen der osterfeiertage nicht weiterfahren konnten (schleusen hatten dicht) und wir dann, als wir schon kurz vor Namur waren, auch noch 1 tag vor einer kaputten schleuse absitzen mussten. aber der name unseres geliebten bootes ist KISMET. und schicksal ist schicksal ist schicksal. wir müssen uns damit abfinden. und wer weiss schon wofür es gut ist.....

wir fahren also den fürchterlich stinkenden und tristen kanal zurück. ich frage mich, warum einige leute ihre kostbare zeit dafür verschwenden, mit angelruten in der hand den ganzen tag am kanalufer rumzusitzen; ich meine, sie bräuchten doch nur mit keschern oder netzen die fische einsammeln, die eh schon an der wasseroberfläche treiben.... wir erreichen charleroi, hier geht es langsam wieder südwestlich, und in 2 tagen müssten wir dann Frankreich erreichen. die letzte der schleusen, die wir schon kannten, denn hier sind wir vor einer woche in die Sambre richtung Namur eingebogen. gerade als wir aus der schleuse ausfahren wollen, winkt uns der schleusenwart nochmal zu - ob wir nach frankreich wollen, fragt er in ziemlich gutem deutsch. JA! -das geht nicht, auf diesem kanal ist eine brücke eingestürzt, er ist für 3 JAHRE GESPERRT!! Okay. ja. danke. wir verlassen die schleuse. Börni geht zum rumfass. ich versuche nichts zu denken und nichts zu fühlen. enfach weiterfahren. weiter zurück. zurück richtung nordsee. bald sind wir wieder da, wo wir losgefahren sind. die nächsten tage verlaufen nicht besonders erheiternd. es gibt zwar einen 3. kanal der nach frankreich führt, aber wir müssen einen noch grösseren bogen fahren. und man muss sich mal vorstellen, dass wir kaum schneller als zügige schrittgeschwindigkeit fahren, gemütlich laufende jogger überholen uns leicht. da kostet einen jeder tag, den man weiter zurückfahren muss, grosse mentale überwindung. die schleusen nicht zu vergessen. einen tag darauf stehen wir vor einer abzweigung in einen verbindungskanal, der nur noch in unserer binnengewässerkarte existiert. der umweg kostet uns einen weiteren tag. ohne worte. an diesem punkt stellen wir fest, dass wir für die fahrt hierher von unserem ausgangshafen in holland aus, etwa 3 tage gebrauch hätten, wenn wir den direkten weg eingeschlagen hätten. vor 3 wochen sind wir losgefahren. da dachten wir noch, wir nehmen den kürzesten weg, aber dieser ist tatsächlich nicht immer der schnellste. dann haben wir endlich den canal du nord und somit auch frankreich erreicht, als weitere ereignisse unsere laune trüben. die schleusen in diesem kanal sind die bisher heftigsten, die wir passieren mussten. es gibt schlechte und nur wenige befestigungsmöglichkeiten und die strömungen und strudel in den schleusen sind so stark, dass unser 10 tonnen-schiff ganz schön gebeutelt wird. wenn dann ein grosser frachter mit in der schleuse ist, können wir Kismet kaum noch halten. bei diesen aktionen haben wir nicht nur die ein oder andere delle und schramme in den bootsrumpf gefahren, wir machen uns auch noch beide unsere rücken kaputt. wir können uns kaum noch bewegen und trauen uns erstmal keine dieser schleusen mehr zu. wir wissen nicht ob vor oder zurück. unsere berechnungen ergeben, dass wir auf dem weg nach marseille noch ca. 230 schleusen vor uns haben. alleine ein kanal hat auf einer länge von 220km 114 schleusen! und auf die zuverlässigkeit der schleusen und kanäle ist ja, wie wir bisher erleben durften, nicht umbedingt zu bauen. wir ringen ganz schön mit uns. wie soll man nach so vielen rückschlägen noch eine überzeugte entscheidung treffen? es gibt jetzt 2 möglichkeiten. den langen binnenweg ins mittelmeer oder einen relativ kurzen in die nordsee. wir haben beide keinen bock mehr auf die kanäle, aber auch ziemlich grossen respekt vor der alternative, die biskaya. und das gleich am anfang, ohne sich vorher richtig einsegeln zu können.. nachdem sich unsere rücken wieder erholt haben, fahren wir am 21. april den kanal du nord bis zu der abzweigung, an der eine letzte entscheidung getroffen werden muss. wir wissen später nicht mehr genau, wie es dazu kam, dass wir richtung südost abgebogen sind.es muss wohl intuition gewesen sein. auf einmal befinden wir uns in einer anderen welt. hübsche, kleine kanäle, von wild bewachsenen ufern gesäumt, dörfer, in denen die zeit stehengeblieben zu sein scheint. und vor allem, das wichtigste: süsse, kleine schleusen, die langsam gefüllt oder geleert werden, so dass keine starken strudel erzeugt werden, ausserdem mit höchstens 3-4 metern höhenunterschied. bei der einfahrt in die erste dieser schleusen hätten wir vor erleichterung beide fast geweint. das tollste daran war, dass man eine fernbedienung in die hand bekam, mit der man die schleusen selbst bedienen konnte, so konnten wir erstmal in ruhe mit allen leinen festmachen und dann den schleusenvorgang starten. ausserdem waren die kanäle nicht besonders stark befahren und wir hatten die schleuse meist für uns alleine. vor den grossen frachtern hatten wir jetzt auch einige zeit unsere ruhe, die passen gar nicht in die kanäle. je weiter wir in das landesinnere eindrangen, desto einfacher und persönlicher wurde die schleuserei. wir hatten auf einem langen abschnitt unsere eigenen schleusenwärter, die mit dem auto oder manchmal auch mit dem fahrrad neben uns herfuhren und uns jede schleuse per hand öffneten oder schlossen und hubbrücken aufkurbelten. nach einer bestimmten strecke wurden die wärter/innen dann von kollegen abgelöst, die die nächste teilstrecke übernahmen. man musste immer schon abends bescheid geben, wann man am nächsten tag weiterfahren will, damit an der ersten schleuse jemand parat stand. natürlich gab es auch eine mittagspause und punkt 18 uhr feierabend.

Kommentare

lancel soldes am 2014-07-10 09:02:45

wann man am nächsten tag weiterfahren will, damit an der ersten schleuse jemand parat stand. natürlich gab es auch eine mittagspause und punkt 18 uhr feierabend.


http://www.ank-automobiles.fr am 2014-11-28 09:33:19

das video kann man einfach schaun, wenn man anklickt und das richtige programm hat. realplayer zb.


http://www.sg-paysages.fr am 2015-04-18 08:37:46

sieht es schlimmer aus als je zuvor. nach weiteren 2 tagen bastelei und knotentraining mit unserer crew düsen wir los.


http://www.tourdeguip.fr am 2015-05-28 04:29:25

http://kismet-ahoi.weblo.gg/0/viewentry/4737


http://www.chatteriededomenico.fr am 2015-05-28 05:54:54

sieht es schlimmer aus als je zuvor. nach weiteren 2 tagen bastelei und knotentraining mit unserer crew düsen wir los


http://www.vansfranceofficiel.fr am 2015-07-07 08:39:17

thanks


http://www.smokefish.fr am 2015-07-11 03:31:31

thanks


http://www.chatterie-ambre-et-saphir.fr am 2015-07-21 09:17:19

das video kann man einfach schaun, wenn man anklickt und das richtige programm hat. realplayer zb.


http://www.noveltymeats.co.uk am 2015-07-30 08:55:52

freundlich mit "sir" an und fragten wohin die reise gehe. offensichtlich haben wir wider erwarten alle unsere pflichten und vorschriften erfüllt und so schnell sie kamen, waren die männer auch schon wieder verschwunden.


http://www.intermediass.fr am 2015-08-22 04:11:50

die passen gar nicht in die kanäle. je weiter wir in das landesinnere eindrangen, desto einfacher und persönlicher wurde die schleuserei. wir hatten auf einem langen abschnitt unsere eigenen schleusenwärter, die mit dem auto oder manchmal auch mit dem fahrrad neben uns herfuhren und uns jede schleuse per hand öffneten oder schlossen und hubbrücken aufkurbelten.


http://www.photostories.fr am 2015-09-08 09:45:59

as laptop, auf dem unsere seekarten gespeichert sind, und das deshalb unser wichtigstes navigationsinstrument darstellt


http://www.particulier-hotel.fr am 2015-11-02 04:40:06

nehmen, und uns auf die angeblich so schöne lange atlantikwelle einstellen


victoria secret uk am 2015-12-18 04:54:56

schweren herzens trennen wir uns auch von einer kleinen babykatze, beinahe hätten wir sie als bordkatze auf der Kismet angeheuert.


http://www.maladies-chroniques.fr am 2016-03-15 01:47:28

an der vielgeruehmten franzoesischen kueche.


http://www.action-jeux.fr am 2016-04-09 08:36:24

bald von land und leuten.


http://www.tevisat.fr am 2016-04-14 04:42:31

thanks


http://www.verdiemilano.it am 2016-05-23 10:16:13

, ist fürs erste beeindruckend genug.


http://www.immobiliermidipyrenees.fr am 2016-06-22 02:47:41

gross kanarien !!!


http://www.ericsabatier.fr am 2016-08-08 08:44:25

oder neue gebrauchte besorgen.


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